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Auch in diesem Jahr werden die Partner-Organisationen mit ihren Projekten ins Blickfeld rücken. Die vorgestellten Projekte werden über den Umweltschutzfonds des MECB gefördert. Es handelt sich hierbei um Projekte, die im Rahmen der vom Ministerium 2022 und 2023 initiierten Ausschreibungen "Bestäuber" eingereicht wurden, sowie um das Großprojekt in den Naturparks.

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Partner und Projekte

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ANF

Das Anlegen von Gärten für bestäubende Insekten, die als Schaugärten dienen sollen

Mit diesem Projekt will die Natur- und Forstverwaltung (ANF) landesweit „Bestäubergärten“ einrichten.

 

„Bestäuber brauchen Gärten mit einer Vielfalt an Blütenpflanzen. Dabei ist es wichtig, dass es das ganze Jahr über Blüten gibt, die von den Bestäubern aufgesucht werden können. Die ANF möchte deshalb an fünf verschiedenen Orten im Land besondere Gärten anlegen, die vor allem den Bestäubern zugutekommen. Diese Gärten sollen außerdem als Inspiration für Privatpersonen dienen, die in ihrem eigenen Garten etwas für die Bestäuber tun möchten. Aufgrund ihrer Strukturvielfalt sollen diese Gärten nicht nur Bestäubern, sondern auch anderen Tieren – von Kröten über Hausrotschwänze bis hin zu Gartenschläfern – einen neuen Lebensraum bieten... und natürlich auch eine Oase der Ruhe für all ihre Besucher sein. Die Gärten sollen gemeinsam mit lokalen Partnern gepflegt werden, damit sie sowohl im ländlichen Raum als auch in der Stadt langfristig eine wichtige Rolle spielen.“

Leitfäden zur Sensibilisierung und Information einiger wichtiger Akteure

Die Natur- und Forstverwaltung (ANF) spielt eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der nationalen politischen Zielsetzungen im Bereich des Schutzes, des Erhalts, der Wiederherstellung und der nachhaltigen Bewirtschaftung der Natur und der natürlichen Ressourcen. Der Nationale Aktionsplan zum Erhalt der bestäubenden Insekten gibt den Zeitplan und die Etappen für die verschiedenen Maßnahmen vor, die zugunsten von Bestäubern umgesetzt werden sollen. Er sieht unter anderem vor, dass mehrere technische und „best practice“ Leitfäden für öffentliche und private Zielakteure ausgearbeitet werden. Ziel des Projekts der ANF ist es Leitfäden zu entwickeln die es ermöglichen die Zielakteure zu sensibilisieren und über die verschiedenen Maßnahmen zu informieren, die sie zur Förderung von Bestäubern durchführen können. Dies kann im Bereich der Planung oder bei der Verwaltung von Biotopen und anderen Grünflächen sein, damit bestäubende Insekten besser berücksichtigt und somit besser erhalten werden können. In diesem Zusammenhang wird die ANF Leitfäden ausarbeiten lassen für : - Manager von Naturräumen, damit bestäubende Insekten besser in ihre Managementprogramme sowohl im Offenland als auch im Wald einbezogen werden; - Privatunternehmen, damit diese auf einfache Art und Weise über die notwendigen Informationen verfügen, um extensive Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen auf ihren Grünflächen umzusetzen; - Landschaftsgärtner und Gärtner als Schlüsselakteure, die selbst zu Multiplikatoren werden können, da sie nicht nur Einfluss auf die Produzenten, sondern auch auf die Verbraucher haben! Der Erstellung dieser Leitfäden geht eine Phase der Abstimmung mit den Zielgruppen voraus, gefolgt von Sensibilisierungskampagnen, um sicherzustellen, dass die Leitfäden von möglichst vielen Menschen angenommen werden.

Polynatur ist ein Projekt, das sich der Erhaltung und Wiederherstellung von Bestäuberinsekten und ihren Ökosystemen widmet, das von CELL getragen und vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung unterstützt wird. Der Dienst der Bestäuber ist für die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion unerlässlich. Um also dem weltweiten Insektensterben entgegenzuwirken, hat CELL ein dreijähriges Aktionsprogramm zum Schutz von Bestäubern ausgearbeitet, an dem zahlreiche Akteure aus dem gesamten Land beteiligt sind: 

  • Beratung und Fortbildung rund um den Schutz und die Wiederherstellung von Lebensräumen in Gemeinschafts-, Einzel- sowie Firmengärten: baumrieche Gärten, natürliche und Totholzhecken, Saatgut, Pfropfen, Blumenwiesen.... 

  • Partizipative Forschung in Zusammenarbeit mit dem Musée national d’histoire naturelle du Luxembourg sowie mit den Bürgern, um das Wissen über bestäubende Insekten zu vertiefen und zu verbreiten

  • Beitrag zum Netzwerk für autochthones Saatgut durch die Produktion und die Verteilung von einheimischem Blumensaatgut

  • Ausarbeitung eines Leitfadens über gute Gartenpraxis zugunsten von Bestäubern

CELL

De „Polynatur“-Projet (2023-2025)

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EBL

« Mäin éischt Bestëbser-Buch »

Ëmweltberodung Lëtzebuerg asbl ist eine unabhänige, neutrale Beratungsorganisation im Umweltbereich. Sie ist aktiv in verschiedensten Bereichen des Umweltschutzes, so auch zum Schutz der Biodiversität.

Im Rahmen des Nationalen Bestäuberplans wird das ‚Mäin éischt Bestëbser-Buch‘ herausgeben.

 

Das illustrierte Erzähl-Büchlein richtet sich an die Kinder im Vorschul- und Grundschulalter, sowohl im schulischen Rahmen und in den Betreuungsstrukturen, als auch in der Familie.

Die Kinder sollen möglichst früh mit dem Thema ‚Bestäuber‘ und den abzuleitenden Verhaltensweisen und Maßnahmen in Kontakt kommen. Das Büchlein kombiniert pädagogische Lerninhalte mit der Aufforderung zur konkreten Umsetzung.

Die Kinder sollen das Thema Bestäuber, ihre Wichtigkeit, die aktuellen Bedrohungen und die möglichen Lösungen und Maßnahmen kennen lernen. Nur was man kennt und schätzt, kann man schützen. Folgende Fragestellungen sind zu erörtern: •Was sind Bestäuber? •Welche wichtigen Funktionen haben sie? •Warum sind Wildbestäuber aktuell bedroht? •Welche schützenden und unterstützenden Maßnahmen können im schulischen und privaten Umfeld getroffen werden? Das ‚Mäin éischt Bestëbser-Buch‘ führt auf 52 Seiten im A5-Format die Kinder mittels einer erzählten, dialektischen Geschichte durch das Thema. Kurze Dialoge zwischen den beiden nicht-menschlichen Hauptfiguren Betti und Litti sind eingebaut. Die Geschichte ist zeichnerisch illustriert und es wird auf Richtigkeit und Genauigkeit der gezeichneten Insekten und Pflanzen geachtet. Dabei ist die Illustration, mit ausreichend und ansprechenden Details ebenso wichtig, wie der Text. Im schulischen Rahmen wird das Buch mit den bestehenden programmatischen Inhalten fächerübergreifend verknüpft; in Betreuungsstrukturen und den Familien werden die Erwachsenen dazu angeregt, die im Buch beschriebenen Maßnahmen und Aktionen gemeinsam mit den Kindern praktisch umzusetzen. Das ‚Mäin éischt Bestëbser-Buch‘ ist komplementär zu den pädagogischen Kinderaktivitäten anderer Akteure aus dem Naturschutzbereich und kann auch anlässlich dieser Aktivitäten genutzt werden. Das Buch erscheint auf Luxemburgisch, welches die Integrationssprache in Grundschulen und Jugendbetreuungsstrukturen ist. Das ‚Mäin éischt Bestëbser-Buch‘ wird ergänzt durch eine Internetseite mit den Kategorien „Wie? Wo? Was? Wissenschaft für Kinder“ – „Kreativ- und Bastelideen zum Buch“ – „Buchseiten zum Ausmalen“, eingebettet in emweltbuch.lu.

MNHN – Musée national d’histoire naturelle & Fondation Faune et Flore

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Erhaltung gefährdeter Bestäuber durch Artenaktionspläne

Der globale Rückgang der Bestäuberdiversität wird durch zahlreiche Gefährdungsfaktoren verursacht, insbesondere durch den Landnutzungswandel, aber auch durch Urbanisierung, Straßenbau, Eutrophierung, Insektizide, invasive Arten und den Klimawandel. Um den negativen Trend zu stoppen und umzukehren sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Strategische Naturschutz­planung ist eine geeignete Methode, um unter Einbindung zahlreicher Entscheidungsträger gezielte Lösungen für den Schutz gefährdeter Arten zu entwickeln. Daher ist die Erstellung von Artenaktions­plänen ein wichtiger Teil des Nationalen Aktionsplans für Bestäuber in Luxemburg. Im vorlie­genden Projekt des Nationalmuseums für Naturgeschichte und der Fondation Faune-Flore, entwickeln wir eine nationale Prioritätsliste der Bestäuberarten, für die Aktionspläne benötigt werden. Diese wird basierend auf folgenden Kriterien erstellt: das Vorhandensein eines europäischen Aktionsplans, den Europäischen Rote-Liste-Status, die Indikatorfunktion und den aktuellen oder vorläufigen nationalen Rote-Liste-Status. Ein zweiter Schwerpunkt des Projektes ist die Umsetzung des Europäischen Aktionsplans für auf Kardengewächse spezialisierte Bienen. Dieser Aktionsplan wird für Luxemburg spezifiziert und prioritäre Aktionen werden umgesetzt. Die Spezifizierung für Luxemburg soll in Kooperation mit den wichtigsten 

Interessensvertretern (Behörden, Naturschutzverbände, Gemeinden, Landwirte) erfolgen. Die wichtigste Zielart für Luxemburg ist hierbei die Knautien-Sandbiene, Andrena hattorfiana. Ein drittes Ziel des Projektes ist es, einen Nationalen Aktionsplan für die in Europa stark gefährdete Schwebfliegenart Neoascia unifasciata zu entwickeln, die vor Kurzem in Luxemburg entdeckt wurde. Diese Art benötigt große Bestände der Pestwurz (Petasites hybridus) und wurde bislang ausschließlich an der Eisch bei Koerich nachgewiesen. Prioritäre Maßnahmen für ihren Schutz sollen im Rahmen des Projektes in Kooperation mit den Flächennutzern implementiert werden. Um der immer stärker werdenden Fragmentierung von Bestäuber-Habitaten entgegenzuwirken, sollen als vierter Schwerpunkt des Projektes sogenannte „Buzz-Lines“ (Netzwerk geeigneter Bestäuber-Habitate) modelliert werden. Auch für die Etablierung eines solchen Biotopverbunds soll ein nationaler Aktionsplan entwickelt werden. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist, den Status gefährdeter Bestäuberarten zu verbessern, in Kooperation mit lokalen Interessensvertretern.

BeeKey - Empowering Luxembourg’s wild bee taxonomy and conservation

Die Entwicklung wirksamer Erhaltungsstrategien für die biologische Vielfalt von Wildbienen ist in vielen europäischen Ländern, die eine nachhaltige Entwicklung anstreben, zu einem wichtigen Anliegen geworden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kapazitäten zur zuverlässigen Identifizierung von Wildbienenarten unbedingt ausgebaut werden. Luxemburg beherbergt ~350 beschriebene Wildbienenarten. Nach den Ergebnissen der Europäischen Roten Liste der Insektentaxonomen gilt Luxemburg jedoch als eines der europäischen Länder mit der geringsten taxonomischen Kapazität für Hymenoptera. Darüber hinaus verfügt das Land über keine Bestimmungsschlüssel, die an die lokale Wildbienenfauna angepasst sind, und es gibt keine langfristigen Ausbildungsprogramme in Bildungseinrichtungen, die darauf abzielen, die Fähigkeiten junger Taxonomen zu entwickeln. In dieser Situation besteht Handlungsbedarf, um diesen negativen Trend umzukehren, der die Fähigkeit des Landes gefährdet, den „New Deal for Pollinators“ der Europäischen Kommission zu erfüllen.

Ziel des „beekey“-Projekts ist es, offen zugängliche taxonomische Instrumente für lokale Wildbienenarten zu entwickeln, die zur Ausbildung lokaler Talente und zur Unterstützung von Fachkräften bei ihrer aktuellen und zukünftigen Arbeit eingesetzt werden können. Unter der Leitung der Fondation Faune-Flore und des Musée national d’histoire naturelle de Luxembourg zielt diese Initiative darauf ab, spezifische taxonomische Schlüssel für die Wildbienenfauna Luxemburgs sowie eine Reihe von praktischen Feldführern zu entwickeln, die sich auf die am besten erkennbaren Morphogruppen konzentrieren und das Referenzmaterial des laufenden Projekts „beelibre“ verwenden. Wir beabsichtigen auch, einen beratenden Bericht zu erstellen, der sich mit dem aktuellen Stand der lokalen Daten über Wildbienen und den Anforderungen für eine nationale Rote Liste gemäß den Richtlinien der International Union for Conservation of Nature befasst. Durch die Sicherstellung der Verfügbarkeit von freien und quelloffenen taxonomischen Werkzeugen wird dieses Projekt zu einem kontinuierlichen Transfer von umsetzbarem Wissen zwischen Erhaltungsmaßnahmen beitragen und deren langfristige Nachhaltigkeit unterstützen.

Beelibre.lu – die Online-Datenbank über Wildbienen in Luxemburg

Wildbienen sind bestäubende Insekten, die sowohl für Nutzpflanzen als auch für Wildpflanzen von grundlegender Bedeutung sind. Ihre ökosystemischen Dienstleistungen werden auf Milliarden Euro geschätzt und ihr Verschwinden könnte irreparable Schäden für die Biodiversität, die Pflanzenreproduktion sowie die Nahrungsmittelproduktion verursachen. Der Erfolg effektiver Erhaltungsstrategien hängt von unserem Verständnis sowohl der Taxonomie als auch der Ökologie der Wildbienen ab. Zu diesem Zweck spielt gut katalogisiertes Referenzmaterial eine wesentliche Rolle. 

Im Rahmen des Projektaufrufs zum Thema „Bestäuber“ entwickeln zoologische Forscher, die mit der Fondation Faune Flore und dem Musée national d’histoire naturelle du Luxembourg zusammenarbeiten, eine frei zugängliche Online-Datenbank für die Speicherung von nationalen Daten über Wildbienen. Bestimmung, Sensibilisierung und Ökologie von Wildbienen Auf einer mehrsprachigen Website können sowohl Forscher als auch die breite Öffentlichkeit anhand von vier Bibliotheken auf frei zugängliche Informationen zugreifen: 1.eine Datenbank mit qualitativ hochwertigen Bildern von lebendigen Bienen sowie Museumsexemplaren 2.ein bibliografisches Verzeichnis aller relevanten nationalen Veröffentlichungen 3.ein Pilotprojekt zur Polleninventur, das potenzielle ökologische Interaktionen zwischen lokal vorkommenden Wirtspflanzen und den mit ihnen assoziierten bestäubenden Wildbienen erforschen soll 4.eine Referenzbibliothek mit DNA-Barcodes von Wildbienenarten in Luxemburg, für die es derzeit noch an Referenzmaterial fehlt Die Informationen werden für Forscher sowie für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein, wodurch die wissenschaftlichen Erkenntnisse einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden können und das Bewusstsein für die Biodiversität der Bestäuber auf nationaler Ebene gefördert wird. --- Das Musée national d’histoire naturelle du Luxembourg ist gleichzeitig Kultur- und Forschungsinstitut. Dementsprechend forscht das „Centre de recherche scientifique“ des Museums in allen Bereichen des Naturerbes und trägt zu dessen Erhaltung bei – vor allem im Hinblick auf die Bio- und Geodiversität.

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Luxemburger Schwebfliegen-Atlas

Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber, die einen enormen Beitrag zur Pflanzendiversität und zur landwirtschaftlichen Produktion leisten, doch ihr Bestand ist rückläufig. Trotz ihrer großen Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt und die Nahrungsmittelsicherheit wurden Schwebfliegen bisher nur sehr wenig erforscht. In Luxemburg, einem der am stärksten urbanisierten Länder der Welt, ist diese beträchtliche Forschungslücke noch problematischer. Aufgrund des Bevölkerungswachstums werden die zukünftigen Veränderungen in der Landnutzung für neue Infrastrukturen und Stadtentwicklung wahrscheinlich erheblich sein. Daher ist es dringend notwendig, die Vielfalt und Verbreitung von Schwebfliegen zu dokumentieren, um ihre funktionale Rolle bei der Produktion wichtiger Ökosystemleistungen zu schützen. Zoologische Forscher, die mit der Fondation Faune Flore und dem Musée national d’histoire naturelle du Luxembourg zusammenarbeiten, haben sich zum Ziel gesetzt, einen Luxemburger Schwebfliegen-Atlas auszuarbeiten. Dank dieses Atlasses wird man in der Lage sein, besser zu verstehen, wie sich Störfaktoren in der Landschaft auf die Dynamik ihrer Populationen auswirken, und letztlich dazu beitragen, zukünftige Naturschutzprojekte und Rote Listen zu erstellen. Zu diesem Zweck werden Außenteams mithilfe von Netzen und speziellen Fallen, die die Schwebfliegen anlocken, Exemplare einfangen. Dabei werden sie das gesamte Gebiet Luxemburgs mehrmals und über mehrere Jahre hinweg untersuchen. Sämtliche Daten werden sowohl nationalen als auch internationalen Akteuren des Naturschutzes zur Verfügung gestellt und parallel zur Veröffentlichung des Atlasses ausgewertet. --- Das Musée national d’histoire naturelle du Luxembourg ist gleichzeitig Kultur- und Forschungsinstitut. Dementsprechend forscht das „Centre de recherche scientifique“ des Museums in allen Bereichen des Naturerbes und trägt zu dessen Erhaltung bei – vor allem im Hinblick auf die Bio- und Geodiversität.

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natur&ëmwelt

Bestëbser – méi wéi Beien (Bestäuber – mehr als Bienen)

Um den Lebensraum von Bestäuber-Insekten in Luxemburg zu schützen und das Wissen zu erweitern, haben die erfahrenen Projektpartner natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d’Natur und natur&ëmwelt a.s.b.l. ein gemeinsames Projektkonzept entwickelt: durch Aufklärung und praktische Anleitungen werden dank Umsetzungsmaßnahmen neue Lebensräume geschaffen und bestehende erhalten. Die Relevanz der Bestäuber und die Dringlichkeit, sie zu schützen, wird besonders hervorgehoben.

Im Einklang mit dem Nationalen Aktionsplan für die Erhaltung von bestäubenden Insekten möchte natur&ëmwelt durch ihr Angebot auf den Trend des Rückgangs der Insekten in Luxemburg aufmerksam machen und diesen abbremsen. Als erfahrene Naturschutzorganisationen teilen sie die Perspektive, dass nicht nur einzelne Arten der Bestäuber geschützt und gefördert werden müssen, sondern auch die Gemeinschaften, in denen sie leben. Das Angebot hat drei Schwerpunkte und zielt auf unterschiedliche Partner im Unterrichts- und Erziehungsbereich, Firmen, Gemeinden sowie Privatpersonen ab. Es umfasst damit sowohl städtische als auch ländliche Lebensräume. Auch auf kleinsten Flächen können sinnvolle und effektive Maßnahmen umgesetzt werden, um Lebensraum zu schaffen und Informationen zu vermitteln. Über die Wichtigkeit der Vernetzung von Lebensräumen wird dabei ausdrücklich hingewiesen. Im „Wespen-Netzwerk“ wird auf ein bereits gestartetes Projekt der Wespenberatung bei natur&ëmwelt a.s.b.l. aufgebaut. Durch die jahrelange Erfahrung bei der Wespenberatung hat sich herausgestellt, dass die Nachfrage an Beratung in Luxemburg weitaus größer ist, als von einer einzelnen Beratungsstelle geleistet werden kann. Jede erfolgreiche Beratung steht für den Erhalt eines Wespennestes und die Vermeidung eines Pestizid-Einsatzes. Durch das Teilprojekt „Nisthilfen & bestäuberfreundliche Gärten“ sollen sowohl neue Lebensräume geschaffen werden als auch das Wissen zu diesen konkreten Umsetzungen vermittelt werden. Durch Workshops und den direkten Austausch mit Pädagogen, Firmen, Gemeinden und Privatpersonen werden gemeinsam Nisthilfen aufgebaut und Artenvielfalt gefördert. Durch individuelle Gartenberatung sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum sollen bestäuberfreundliche Gärten angelegt werden, um dem Rückgang der Insektenvielfalt in Luxemburg entgegenzuwirken. Der Teil „Bestimmungskurse“ zielt darauf ab, das Wissen über Insekten und insbesondere über die Bestäuber in der Bevölkerung zu verbessern. Durch dieses Wissen soll das Bewusstsein sowohl für die Insekten als auch deren Dienstleistungen in den Ökosystemen gefördert werden.

Bestäuber – Mehr Wissen

Um das Wissen über Insekten in der Bevölkerung zu stärken und die Insektenexperten von morgen anzulocken, haben die Projektpartner von natur&ëmwelt, die Fondation Hëllef fir d‘Natur und natur&ëmwelt ASBL, ein gemeinsames Bildungsprojekt erarbeitet. Im Rahmen dieses Projektes werden ergänzend zum Projekt „Bestäuber, mehr als Bienen“ weitere Kurse über Bestäuber angeboten. Darüber hinaus werden zwei Publikationen veröffentlicht: Ein Schmetterlings-Bestimmungsschlüssel für die Schmetterlinge Luxemburgs und ein Pixi-Buch zum Thema Wespen. Begleitend zum Pixi-Buch wird pädagogisches Material vorbereitet, mit dem Lehrer einen Schulunterricht rund um das Pixi-Buch organisieren können. Durch dieses Wissen soll das Bewusstsein für Insekten und auch für ihre Leistungen in unseren Ökosystemen gefördert werden.

Naturparken

Die Naturparks in Luxemburg – ein Insektenreich

Regionen, die sich durch eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft auszeichnen – das sind die drei luxemburgischen Naturparks. Im Mittelpunkt der Naturpark-Idee steht der Mensch. Die Verbesserung der Lebensqualität und die nachhaltige Entwicklung der Region spielen dabei eine bedeutende Rolle. Aus diesem Grund werden Projekte nicht nur IN der Region, sondern auch MIT der Region durchgeführt. 

 

Das Projekt „D’Naturparken zu Lëtzbuerg – een Insekteräich“ (Die Naturparks in Luxemburg – ein Insektenreich) wurde 2020 vom Naturpark Our ins Leben gerufen, bevor sich ab 2021 der Naturpark Obersauer und der Natur- & Geopark Mëllerdall dem Projekt angeschlossen haben. Das Ziel des Projekts ist der Insektenschutz in unterschiedlichen Bereichen, wobei sowohl auf die Sensibilisierung als auch auf die Umsetzung von konkreten Maßnahmen vor Ort hingearbeitet wird. Dementsprechend wurde das Projekt auf verschiedene Akteure zugeschnitten: öffentliche Einrichtungen, die Bevölkerung, private Unternehmen und Landwirte. 

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Die Maßnahmen, die auf kommunalen oder staatlichen Grundstücken durchgeführt werden, umfassen die Aufwertung von sogenannten „Eh-Da“-Flächen. Dabei handelt es sich um Flächen, auf denen es nicht immer eine offensichtliche Nutzung gibt und die daher zur Förderung der Biodiversität genutzt werden könnten. Im Rahmen von Fortbildungen lernen die technischen Dienste, diese Flächen so zu bewirtschaften, dass sie den Insekten zugutekommen. Eine Wanderausstellung und Workshops rund um das Anlegen von Blumenwiesen oder den Bau von Nistkästen für Wildbienen informieren und ermutigen die Bevölkerung, sich für den Schutz von Insekten einzusetzen. Darüber hinaus können die Bürger anlässlich eines Wettbewerbs die Neugestaltung ihres Gartens gewinnen, und somit entdecken, dass insektenfreundliche Gärten auch ästhetisch ansprechend sein können. Flächen von Privatunternehmen können als Pilotprojekte dienen und ein Beispiel dafür sein, wie insektenfreundlich Gewerbe- und Industrieflächen doch sein können. Dies hilft den Unternehmen, ihre Grundstücke nachhaltig zu bewirtschaften. Da ein großer Teil von Luxemburg aus landwirtschaftlichen Flächen besteht, sollte das Thema Insektenschutz auch hier berücksichtigt werden. So wurde ein Katalog von sechs verschiedenen prämienfähigen Maßnahmen entwickelt: „Beetle Banks“, „Blühende Sträucher“, „Altgrasstreifen“, „Wildenergiepflanzen-Anbau“, „Mais-Stangenbohnen-Gemenge“ und „Totholzhaufen“. Um den Fortschritt der Maßnahmen zu analysieren, findet außerdem eine Evaluierung statt. Erfahren Sie mehr über das Projekt, die Maßnahmen, Tipps zum Selbst-Engagement sowie allgemeine Informationen über Insekten unter www.insekten.lu.

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SICONA

Protection, conservation et gestion des pollinisateurs et de leurs habitats sur terrains communaux dans le sud-ouest et le centre du Grand-Duché de Luxembourg (2023-2027)

Das Projekt „Protection, conservation et gestion des pollinisateurs et de leurs habitats sur terrains communaux dans le sud-ouest et le centre du Grand-Duché de Luxembourg“ (Schutz, Erhaltung und Verwaltung der bestäubenden Insekten und ihrer Lebensräume auf kommunalen Flächen im Südwesten und im Zentrum des Großherzogtums Luxemburg) wird von den interkommunalen Naturschutzsyndikaten SICONA Centre und SICONA Sud-Ouest mit ihren 42 Mitgliedsgemeinden umgesetzt. Das SICONA-Syndikat verfügt mit einem zertifizierten multidisziplinären Team, dessen Schwerpunkt auf den Abteilungen Planung, Technik, Wissenschaft und Pädagogik liegt, über die notwendigen Qualifikationen für die Umsetzung eines Projekts dieser Größenordnung.

Das Projekt umfasst: - die Schaffung von naturnahen Grünflächen innerhalb des Siedlungsgebiets auf einer Gesamtfläche von fünf Hektar im Verlauf des Projekts. Dazu gehört zum Beispiel das Anlegen von Blumenwiesen mit autochthonem Saatgut auf öffentlichen Flächen in Zusammenarbeit mit den zuständigen kommunalen Stellen. Hinzu kommt die Schaffung von standortgerechten, geeigneten Niststrukturen für Bestäuber und andere Insekten, wie z. B. Totholz-, Sand- oder auch Steinhaufen. - die gezielte Pflanzung oder Aussaat von seltenen, aber ehemals typischen Arten, extensive Wiesen zur Steigerung der Qualität der noch vorhandenen Biotope in der Grünzone und um die Qualität der floralen Ressourcen, insbesondere für spezialisierte oder seltene Bestäuberarten, zu erhöhen. Diese Pflanzen werden aus einheimischem Saatgut gezüchtet und immer gruppenweise gepflanzt, um die Ansiedlung der Art in der jeweiligen Grünzone zu erleichtern. Es sollen mindestens 5000 Exemplare gepflanzt und 50 Ansiedlungsfenster eingerichtet werden. - die Schulung von Gemeindediensten (technische Dienste und/oder Gärtnerdienste) im Hinblick auf eine angepasste Bewirtschaftung von Wegrändern und kommunalen Grünflächen. - die Ausbildung von privaten Gärtnereibetrieben im Hinblick auf die Durchführung von naturnahen Projekten und deren Verwaltung. Die Nachfrage auf privaten Grundstücken steigt stetig, aber die wenigsten Privatpersonen verfügen über das nötige Know-how und die Werkzeuge, um ihre Grünflächen und Grundstücke zu gestalten. Die Fortbildung von Gärtnereipersonal stellt somit ein Schlüsselelement für die Förderung von bestäuberfreundlichen Lebensräumen auf Privatgrundstücken in unseren Ballungsräumen dar.

Commune de Bettembourg

Das Projekt wird von der Gemeinde Bettemburg in Zusammenarbeit mit dem „Parc Merveilleux Bettembourg“ und der „natur&ëmwelt ASBL“ umgesetzt.

 

Im Parc Merveilleux in Bettembourg wird auf einer Fläche von 800 m2 ein Themenweg namens „Bestëbser“ angelegt, auf dem unter anderem Informationspaneele, Spielelemente und Bienenhäuschen aufgestellt werden.

 

Alle Informationen werden in einfacher Sprache auf Französisch und Deutsch kommuniziert, wobei das Zielpublikum Kinder im Alter zwischen 9 und 12 Jahren umfasst.

 

Im Essbereich des Parks werden Schilder aufgestellt, die vor allem Kindern, aber auch Erwachsenen mit Hilfe von Bildern die richtige Verhaltensweise gegenüber den Wespen vermitteln.

 

Um den großen Essbereich des Parks herum wird außerdem eine Ablenkfütterung eingerichtet, damit die Wespen in der Hochsaison das Essen der Besucher weniger anfliegen und so bestenfalls auch weniger Konfliktsituationen entstehen.

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Auch in der Gemeinde Bettemburg selbst werden an 5 verschiedenen Orten Insekten- bzw. Wildbienenhotels eingerichtet. Hier werden auch Informationspaneele aufgestellt und es ist ein Monitoring über einen Zeitraum von 4 Jahren geplant. Für Kinder aus den SEAs und/oder interessierte Schulklassen wird ein spezifischer Workshop zum Thema „D’Harespelen: Eis schwarz-giel Superhelden“ („Die Wespen: Unsere schwarz-gelben Superhelden“) angeboten, bei dem vor allem die Unterschiede und der Nutzen der Wespen und der Bestäuber im Allgemeinen im Fokus stehen. Hier wird auch ein Beobachtungsstand eingerichtet, von dem aus die Kinder aus sicherer Entfernung ein lebendiges Wespennest bewundern können. Die Hauptziele dieses Projekts und seiner verschiedenen Umsetzungen sind: •Vorurteile gegenüber den Bestäubern und insbesondere den Wespen abzubauen •Das Zusammenleben zwischen den Wespen und dem Menschen zu verbessern und zu erleichtern •Das unnötige Eliminieren (Töten) der Bestäuber durch den Einsatz von Insektiziden zu vermeiden bzw. auf ein absolutes Minimum zu reduzieren •Im Allgemeinen die Wichtigkeit aller Bestäuber zu stärken und zu fördern

Lebensräume für Bestäuber in der Gemeinde Bettembourg

LIST

Die Überwachung von Wildbestäubern in Luxemburg wird vom Team „Biodiversity Monitoring & Assessment“ des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) über das nationale Programm „Luxembourg Pollinator Monitoring Scheme“ (LUPoMS) koordiniert. Dieses Programm, das sich hauptsächlich auf die jährliche Überwachung von Schmetterlingen, Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen konzentriert, wird derzeit größtenteils von Fachleuten durchgeführt, stößt aber zunehmend auf das Interesse der breiten Öffentlichkeit. In den letzten Jahren haben mehrere Bürger ihre Bereitschaft zur Teilnahme bekundet, indem sie ehrenamtlich Feldbeobachtungen nach der im LUPoMS-Programm entwickelten Methode sammeln. Mit dem Projekt CITIPOL (Intégration des citoyens dans le programme de surveillance des pollinisateurs sauvage au Luxembourg/Integration von Bürgern in das Programm zur Überwachung von Wildbestäubern in Luxemburg) möchte das LIST auf die wachsende Nachfrage der Bürger reagieren, indem es ein System der partizipativen Wissenschaft in das Herzstück von LUPoMS integriert.

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Die Bürger, die sich an diesem System beteiligen, werden in der Bestimmung von Bestäubern geschult und für deren Schutz sensibilisiert, aber auch regelmäßig über die Ergebnisse aus dem LUPoMS-Überwachungsprogramm informiert. Das CITIPOL-Projekt sieht vor, (1.) Bürger in der Bestimmung und Überwachung von Bestäuberinsekten durch die Einrichtung von theoretischen und praktischen Kursen zu schulen, (2.) freiwillige Bürger in dieses System der partizipativen Wissenschaft einzubinden, indem sie individuell in allen praktischen Aspekten der Sammlung von Feldbeobachtungen und der Dateneingabe begleitet werden, bis hin zu ihrer vollständigen Autonomie im LUPoMS-Programm, und (3.) das Engagement der Freiwilligen im LUPoMS-Programm aufrechtzuerhalten, indem das Freiwilligennetzwerk durch pädagogische und soziale Aktivitäten rund um die Ergebnisse dieses Programms belebt wird. Die Einbindung ehrenamtlicher Bürger in LUPoMS wird die geografische Abdeckung der gesammelten Daten und die Robustheit der Stichproben verbessern, die für die Schätzung langfristiger, landesweiter Veränderungen der Bestäuberpopulationen erforderlich sind.

CITIPOL

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Die Gemeinschaften wild lebender Bestäuber sind durch verschiedene Faktoren unter Druck geraten, z. B. durch den Verlust vom Blütennahrungsangebot, die Intensivierung der Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden und andere. Neben diesen Faktoren werfen einige Autoren eine potenzielle Konkurrenz zwischen der kommerziellen Imkerei und wilden Bestäubern (Solitärbienen, Hummeln und andere) auf. Während Luxemburg über eine wachsende Zahl von Imkern und Bienenhäusern berichtet, gibt es keine Informationen über den Einfluss von Honigbienen auf die Gesundheit von Wildbestäubern in Natura-2000-Schutzgebieten. Im Rahmen von DESPOT werden Dr. Matteo Ripamonti (PI) und sein Team vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) die Häufigkeit und Virulenz des Deformed wing virus" (DWV) Typ A und Typ B sowie des Sacbrood Virus" (SBV), das die Sacciforme Brutkrankheit verursacht, bei verschiedenen Indikatorarten von Wildbestäubern in sechs Schutzgebieten in Luxemburg bewerten. Die Ergebnisse werden mit der Verbreitung des Virus bei Honigbienen (Apis mellifera) verglichen, die aus Bienenstöcken in der Umgebung dieser Gebiete stammen.

Die Analyse von Honigbienen und Wildbestäubern wird in enger Zusammenarbeit mit der Fondation Faune-Flore (FFF), dem Musée National d'Histoire Naturelle (MNHN) und der Fédération des Unions d'Apiculteurs du Grand-Duché de Luxembourg (FUAL) von 2024 bis 2026 durchgeführt. Durch den Einsatz der digitalen Tröpfchen-PCR (ddPCR) in den LIST-Laboren wird DESPOT selbst die spärlich vorhandenen Ziele verschiedener Krankheitserreger präzise aufspüren und quantifizieren. Durch die Behandlung von 11 der 21 Aktionen der drei Säulen des "Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung bestäubender Insekten" werden die Ergebnisse den Interessenvertretern helfen, die Auswirkungen der kommerziellen Bienenzucht auf die Gesundheit wildlebender Bestäuber zu erörtern und Maßnahmen anzupassen, um eine ausgewogene Koexistenz von Bienenzucht und Naturschutz zu optimieren. Bei potenziellen Auswirkungen der kommerziellen Bienenzucht in der Nähe von Schutzgebieten können in enger Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität (MECB) und der Fédération des Unions d'Apiculteurs du Grand-Duché de Luxembourg (FUAL) Leitlinien erarbeitet werden. Außerdem können die Ergebnisse in den "Leitfaden zur vernünftigen Ansiedlung von Bienenhäusern" einfließen, die in enger Zusammenarbeit mit der FUAL entwickelt werden sollen, um mögliche negative Wechselwirkungen im Zusammenleben von Honigbienen und wilden Bestäubern zu vermeiden.

DESPOT

SIAS
 

Das Projekt „Förderung der Bestäuber in der Weinbauregion Mosel“ wird vom Syndikat SIAS in den Weinbergen der Moselregion umgesetzt.

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Hauptziel des Projekts ist die Schaffung von Ersatzhabitaten für Bestäuber in einer Landschaft, die oftmals künstlich und strukturarm ist. Diese Ersatzhabitate sollen in Form von Blühinseln, Strukturelementen, künstlichen Nisthilfen, und auf größeren Flächen auch in Form von Baumreihen und Gehölzpflanzungen geschaffen werden. 

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Dabei sollen sowohl Fortpflanzungs- wie auch Nahrungs-Habitate in geeigneter Distanz zueinander angelegt und die Vernetzung der verschiedenen Habitate berücksichtigt werden. Durch das milde, warme Klima sowie die meist nährstoffarmen Böden ist die Moselregion mit ihren Weinbergen besonders gut für Insekten geeignet.  

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Zudem ist es wichtig, die Umsetzungen an die Bewirtschaftungspraktiken der Winzer anzupassen, um einen größtmöglichen Nutzen für die Bestäuber zu generieren. Durch das vorliegende Projekt soll die gute Zusammenarbeit zwischen dem SIAS und den Winzern aufgebaut und verstärkt werden, so wie es bereits mit den Landwirten der Fall ist.  

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Da die luxemburgische Mosel mit ihrer Weinbauregion fast komplett innerhalb des SIAS-Gebiets liegt, will die Biologische Station Lösungen finden, diese Kulturlandschaft biodiverser zu gestalten und dadurch ökologisch aufzuwerten. Das Schaffen von linearen Strukturen sowie die Verbindung bestehender Biotope und artenreicher Flächen durch das Einbringen von Trittsteinelementen soll der Fragmentierung der Mosellandschaft entgegenwirken.

  1. Förderung der Bestäuber in der Weinbauregion Mosel

2. Förderung der Bestäuber im Siedlungsraum

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Das Projekt „Förderung der Bestäuber im Siedlungsraum“ visiert die Umsetzung gezielter Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Bestäuber in den urbanen Räumen der 21 Mitgliedsgemeinden des SIAS.

 

Dank der Beratung durch die Biologische Station sind die meisten Mitgliedsgemeinden bereits bei der ökologischen Umgestaltung ihrer Grünanlagen aktiv. Oft handelt es sich jedoch um kleinere Maßnahmen, die zögerlich umgesetzt werden. Mit der zusätzlichen Finanzierung durch den Umweltfonds können Pilotprojekte realisiert werden, die die Belange der Bestäuber in den Vordergrund stellen und die Gemeindepolitiker und ihre technischen Dienste anleiten, innovativer und großflächiger zu denken.

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Das Projekt hat drei verschiedene Zielgruppen: 

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• Gemeinden: der Großteil der Maßnahmen wird auf öffentlichen Flächen umgesetzt. 

 

• Betriebe: Neben dem Siedlungsraum bieten auch Industriezonen ein hohes Potential an Flächen, die bei entsprechender Gestaltung den Bestäubern als Lebensraum dienen können. 

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• Bevölkerung: die Bevölkerung soll durch Sensibilisierung und Öffentlichkeitsarbeit dazu animiert werden, ihre Gärten naturnah zu gestalten. 

Bildnachweis:

Photo 1: ©ANF

Photo 2: ©CELL

Photo 3: ©EBL

Photo 4: ©Leo Nelson

Photo 5: ©Julien Reiners

Photo 6: ©Golf de Clerveaux

Photo 7: ©SICONA

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